Veranstaltungszentrum und Musikschule

  • Strukturplan, Städtebauliches Konzept

  • Lageplan

  • Ansicht Süd

  • Ansicht West

  • Ansicht Nord

  • Ansicht Ost

  • Querschnitt Freitreppe

  • Querschnitt Foyer

  • Querschnitt Halle

  • Längsschnitt

  • Grundrisse Erdgeschoß, Obergeschoß

  • Schema Funktionen

  • Schema Teilungen Veranstaltungshalle

  • Schema Koppelbarkeit Funktionsbereiche

Veranstaltungszentrum und Musikschule St. Valentin, Niederösterreich

STÄDTEBAU
Das Projekt soll dazu beitragen, die durch die Bahntrasse getrennten Teile von St. Valentin zu verknüpfen und zusammenwachsen zu lassen. Es soll daher wie ein neues „Herz“ zu einem integralen Bestandteil der Stadt werden und zu einem unverzichtbaren Element im Bewusstsein ihrer Bewohner.- Zu einem Identifikations-, Zirkulations- und Kommunikationspunkt. Das soll durch eine entsprechende, repräsentative Architektursprache, durch die gezielte Anordnung der Funktionen nach Aktivitätsspitzen sowie die Schaffung qualitativ hochwertiger Freiräume erreicht werden. Das Projekt soll zu jeder Tageszeit und an jedem Tag der Woche eine Bereicherung für die gesamte Stadt sein und auch zwischendurch zur Nutzung einladen.- Ganz im Sinne eines schlagenden Herzens, dessen Frequenz sowohl Spitzen (Veranstaltungen) als auch eine gleichmäßigen Grundschlag (Musikschule, Restaurant) aufweist.

BAUKÖRPER / FUNKTIONEN
Der zweigeschossige Baukörper spiegelt die klare Zonierung der Funktionsbereiche in Veranstaltungszentrum und Musikschule wider. Im Zentrum der Anlage befindet sich der monolithische Baukörper der teilbaren Veranstaltungshalle. Diesem zugeordnet ist im Osten das „technische Rückgrat“ des Gebäudes mit Catering, Lager, Müll etc. An der West- und Südseite des Gebäudes befindet sich im EG das Foyer der Veranstaltungshalle, das im Süden zweigeschossig (Erschließung der Galerie) ausgebildet ist. Über eine Freitreppe mit Sitzstufen gelangt man hier in das 1.OG zu einem offenen Vorplatz mit Haupteingang der Musikschule, die als schwebender Baukörper ausgebildet ist und sich im 1.OG befindet. An den Foyerbereich der Musikschule im 1.OG schließen die Veranstaltungs- und Proberäume an, Richtung Norden befinden sich die Unterrichtsräume, Lehrerzimmer etc. Die jeweilige Trakttiefe und die Dachneigung sind auf den Flächenbedarf und die Raumhöhe der jeweiligen Funktionen abgestimmt. Im Nordosten ist die Musikschule an das 1.OG des Infrastrukturbereiches angebunden und mit diesem koppelbar. Im Sinne einer strukturellen Nachhaltigkeit sind die einzelnen Funktionsbereiche jeweils mit den benachbarten Funktionsbereichen koppelbar (im Bereich der Foyers und der Erschließung), was je nach Erfordernis eine Erweiterung der jeweiligen Flächen bzw. eine vielfältige Variation der Nutzungszusammenhänge ermöglichtt.

FASSADEN / KONSTRUKTION
Die Fassaden spiegeln die klare Zonierung der Funktionsbereiche wider. Die Aussenwände der Halle und der zugehörigen Funktionen werden durch eine dunkelgraue WDVS-Fassade gebildet. Flachkollektoren werden zur Deckung des Warmwasserverbrauches und Heizungsunterstützung durch eine Solarwärmeanlage auf dem Hallendach positioniert. Die Aussenhülle des schwebenden Baukörpers der Musikschule wird durch eine schleierähnliche, hinterlüftete, weiß beschichtete Lochblechfassade (vor einer gedämmten hellgrauen Lochfassade) gebildet, die sowohl als Sonnenschutz als auch im Bereich der Eisenbahn als unterstützende Maßnahme zum Schallschutz dient. Durch die Fassadenschichtung wird eine subtile, bei Tag und bei Nacht unterschiedliche Tiefenwirkung des Baukörpers erzeugt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit im Fassadenzwischenraum eine Akzentbeleuchtung einzubringen, die bei Veranstaltungen ensprechend aktiviert werden kann. Der erforderliche Sonnenschutz der verglasten Erschliessungszonen wird durch in die Isolierverglasung integrierte Photovoltaikmodule zur solaren Stromerzeugung gewährleistet, wodurch eine zusätzliche Beschattungsanlage entfallen kann. Das Tragwerk der Halle wird durch Stahlfachwerkträger gebildet, die gelenkig mit Stahlbetonstützen verbunden sind. Die Aussteifung erfolgt über die Stahlbeton-Saalwände, die kraftschlüssig mit dem Rahmentragwerk und der Stahlbeton-Verbunddecke verbunden sind. Das übrige Gebäude ist als Stahlbetontragwerk konzipiert.

FREIRAUMGESTALTUNG / (C) Kräftner Landschaftsarchitektur
Der Freiraum gliedert sich in drei Bereiche: Restaurant, Parkplatz und Zugangsbereiche. Ersteres wird von Pflanzbeeten und Baumpflanzungen eingefasst, die nicht nur Atmosphäre schaffen, sondern auch Schatten bieten. Bei der Planung des Parkplatzes wurde darauf geachtet durch den Einsatz von Schotterrasen die befestigte Fläche zu minimieren und eine große Anzahl an schattenspendenden Bäumen zu erreichen. Die Anfahrt mit dem Fahrrad wird durch effiziente Aufteilung der Radabstellplätze begünstigt. Die Zugangsbereiche werden – der Struktur und Formgebung der Architektur folgend –  durch zweifarbigen Plattenbelag hervorgehoben. Sitzelemente vor dem Haupteingang bieten wartenden Gästen Platz, die Grüninsel und Sitznischen vor der Musikschule den SchülerInnen die Möglichkeit einer Pause im Grünen.Die Baumauswahl sieht spannende Blüheffekte und optische Highlights vor. So wird eine Kombination aus kleinwüchsigen Blaseneschen, duftenden Linden und großwachsigen Platanen vorgesehen, die durch abgestimmte Staudenpflanzungen ergänzt werden.

ECKPUNKTE
_ Veranstaltungszentrum
_ Musikschule
_ Gastronomie
_ Kostenrahmen  6 Mio. Euro

Wettbewerb 2016

St. Valentin, Niederösterreich